Geierlay - schönste Hängeseilbrücke Deutschlands und ihre Caches

Die Geierlay-Hängebrücke haben wir als Touristenattraktion in Rheinland-Pfalz wahrgenommen. RPR1 hat gerade eine Serie der schönsten Plätze in RLP. Genannt Schatzkammer Rheinland-Pfalz. Da wir zur Zeit nicht – wie geplant – in den USA sein können, schauen wir uns eben die Heimat mal genauer an. Rund um diese Hängebrücke wurde vom Geocacher Team Will Riker 1311 & Age-Pi eine Runde gelegt. Also Sightseeing mit Geocachen verbinden – wie wir das mögen.

  Begriffserklärung

Die Geierlay Hängebrücke verbindet die Gemeinden Mörsdorf (Rhein-Hunsrück-Kreis) und Sosberg (Landkreis Cochem-Zell) in Rheinland-Pfalz. Bis zur Errichtung der Titan RT Brücke war sie mit 360 m die längste Hängeseilbrücke Deutschlands.  
Man sieht heute noch auf den Plakaten/Transparenten, dass das Wort „längste“ mit „schönste“ überklebt wird. Das ist natürlich subjektiv und kann nicht übertrumpft werden.  
 
Erst mal verbanden wir mit dem Namen Geierlay diese unliebsamen Vögel. Und eine kleine Internetrecherche bestätigt, dass wir damit ganz richtig liegen. Geier steht für verschiedene Greifvögel und Lay umschreibt ein Tal. Also, das Tal der Greifvögel. So hieß die Gegend hier schon vor dem Bau der Brücke und der Name Geierslay wurde ohne das „s“ für die Brücke übernommen. Geier haben wir bei unserem Besuch nicht gesehen, denen war sicherlich auch viel zu heiß…..

Viele weitere Infos gibt es auf der Internetseite https://geierlay.de/ Diese Internetseite können wir nur empfehlen. Man kann hier viele Informationen erhalten, um den Besuch zu gestalten.





 

Geierlay und CoVid-19

Auch im tiefsten Hunsrück ist Corona angekommen. Ich hatte es komplett falsch eingeschätzt, was die Tourismusströme betrifft. Trotz dem sehr heißen Tag war hier ein internationales Publikum in großen Scharen unterwegs. Hätte ich mir leerer vorgstellt. Okay, die Wanderung auf der Geierlay-Schleife war ziemlich menschenarm, die Brücke jedoch zu jeder Zeit sehr gut gefüllt. Die Betreiber haben sich Gedanken gemacht und auf der Internetseite kann man sich sehr gut informieren. So geht es jede ungerade Stunde von Mörsdorf aus los – bis 10 Minuten zur nächsten vollen Stunde werden immer Kleingruppen von ca. 20 Personen auf die Brücke gelassen. Ist diese Gruppe einige Meter entfernt, darf das nächste Grüppchen drauf. Recht gut organisiert von dem Sicherheitsdienst, aber dennoch nervig, wenn man 30 Minuten auf einem Feld in der Sonne stehend warten muss. Der negativste Punkt an unserem Erlebnis hier. Auf der Brücke ist zur Zeit nur Einbahnstraßenverkehr, d.h. zu jeder ungeraden Stunde geht es dann aus Richtung Sosberg nach Mörsdorf. Den Einbahnstraßenverkehr auf der Brücke haben wir genossen. Die Bodenbreite ist nur gut 80 cm, da ist schon gut, wenn niemand an mir vorbei will…..

Ansonsten herrscht Maskenpflicht an den beiden Brückenköpfen, da dort einfach der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Und auch hier gab das Sicherheitspersonal alles – die Bereitschaft und Freundlichkeit einiger Besucher gilt es noch zu verbessern……

 

Anfahrt/Parken

Die Anfahrt erschien uns fast nur mit dem Auto sinnvoll. Sicherlich geht es auch mit öffentlichen Verkehrstmitteln, wenn man deutlich mehr Zeit mitbringt. Aber eigentlich kommen alle hier mit dem Auto an. Es gibt verschiedene Parkplätze, die man sowohl auf der Internetseite der Brücke als auch bei der Cachebeschreibung findet.

Bei unserer Anfahrt am Sonntag morgen um 9.00 Uhr war der Parkplatz in Mörsdorf noch nicht voll belegt. Uns schreckte die Parkgebühr jedoch enorm ab, also – dachten wir besonders schlau – wir parken einfach in einer Seitenstraße. Okay, das ist nicht! Absolut nicht. Haben die Mörsdorfer schon vorgesorgt.

Natürlich, wenn man sich vorstellt, dass ein kleines Ort im Hunsrück durch den Bau einer rein touristischen Brücke mit einem Schlag bekannt ist und sehr viele Touristen im Jahr hier aufschlagen – dann kann man verstehen, dass „wild parken“ nicht funktioniert.

Also erinnerten wir uns daran, dass der Besuch der Brücke kostenfrei ist. Und laut Internet wird die wirklich teure Parkgebühr auch für die Sauberkeit und Sicherheit an der Brücke verwendet. Okay, da wollen wir natürlich dazu beitragen.

Wir sind wenige Minuten vor 9.00 Uhr am morgen auf den Parkplatz gefahren und mit Wanderung, Wartezeit am Brückenkopf, kleinen Pausen, Cachesuche und einem kühlen Abschlussgetränk in Mörsdorft waren wir um kurz vor 3 Uhr am Nachmittag wieder am Auto. Macht 21 EUR Parkgebühr….. 3 Stunden kosten pauschal 10.- EUR, jede weitere VIERTELStunde kostet 1.- EUR. Das klingt nicht viel, kommt aber einiges zusammen…. Aber wie gesagt: wenn es der Sicherheit und der Sauberkeit dient, dann wollen wir unseren Beitrag dazu leisten. Eine andere Wahl hat man sowieso nicht….

Wichtig ist auch, dass der Parkautomat nur Bargeld annimmt (hm, das im 21. Jahrhundert und bei einem Neubau…..). Nebenan ist jedoch direkt ein Geldautomat, damit sich jeder versorgen kann.

Auch nebenan liegt das Besucherzentrum und die Touristinfo. Ein Souvenir kann hier erstanden werden oder auch eine Erfrischung eingenommen werden. Toiletten selbstredend ebenso.

 

Geocaches

Geocacher, die sich auf die Wanderung zur Geierlayschleife machen, haben sicherlich die kleine Tradirunde auf dem Wanderweg im Blick. Man kann hier 11 + 1 Tradi, einen Mini-Multi und einen Bonus finden. Die gesamte Strecke beträgt laut Cachelisting 7 km. Mit dabei kann man noch weitere Caches mit kleinen Abstechern als „Beifang“ machen.

Im Listing zur Runde wird auf einige Höhenmeter hingewiesen. Und obwohl Höhe nicht meins ist (ja, das auf der Geierlay ist schon eine Herausforderung!) waren die Anstiege auf den Wanderwegen durchaus als moderat zu bezeichnen. Wirklich gut zu schaffen.

Als Beifang wird im Listing schon auf den Tradi Mörsdorfer Kreuz, GC26GKY, hingewiesen. Ein sehr netter Fotopunkt, da man schon mal einen Blick auf die Brücke hat, wenn auch noch recht weit weg. Und es ist an sich ein toller Fotopunkt, man kann so tun, als hätte man einen hohen Gipfel erreicht. Ist aber nicht so, aus Mörsdorf kommend war der Weg bis zum Kreuz recht eben. Allerdings geht es zum Cache ein wenig runter. Hier sind aktuell lange Hosen auch von Vorteil.

 

Den kurzen Multi Nun wird von der Brücke gepeilt, GC68D6A, haben wir bereits zuhause gelöst. Eine weise Entscheidung, denn auf der Brücke hätte ich dazu zu wenige Hände und zu wenig Gedanken dafür gehabt.

 

Reicht schon, dass man für den Virtual Indiana Jones im Hunsrück, GC7B770, ein witziges Foto auf der Brücke machen soll. Hej, das Ding schwankt! Mir noch vorzustellen, wie der gute Indi die Halteseile der Brücke mit eine Machete zerteilt machte es nicht besser. Unsere Begleitung schaffte das mit dem Schneidersitz auf der Brücke tatsächlich, während ich mich schon bemühen musste, das Foto zu machen. Aber es war ja auch Mütze schwenken oder etwas anderes möglich. Also, Foto auf der Brücke haben wir natürlich hinbekommen. Auch die Antwort auf die Frage des Virtual hatten wir fast unbewußt gefunden. Kann man kaum übersehen. Schön, dass es da auf der Brücke nun einen kleinen Geist gibt.

Auf der anderen Seite der Brücke besuchten wir dann noch die beiden Finals der Multis, zum einen des gepeilten, als auch des Multi Hol Dir den Kick, GC5QG9A, ehe wir die Runde fertig liefen.

Insgesamt eine sehr schön ausgelegte Cacherunde, die die Geierlayschleife auf jeden Fall noch laufenswerter macht, als sie schon so wäre.

 

Der Weg zum Start

Von unserem Parkplatz in Mörsdorf sind es laut Beschilderung 1,8 km bis zur Brücke. Für uns wirkt es anders, da es am Parkplatz mit Cache Nr. 1 losgeht und wir im Ort bis zum Start der Geierlayschleife bereits 3 Caches gefunden haben. Quasi wurde uns mit Geocaches der Weg bis zur Wanderrunde schon verschönert.

Vom Parkplatz aus geht es quer durch den kleinen Ort Mörsdorf. Wohl weil heute Sonntag und ein Sonntag in den Sommerferien ist, waren hier viele Absperrungen aufgestellt. Diese Touristenmassen können sicher auch mal nerven…. Aber man findet auch einen kleinen Automaten, der für kleines Geld aus noch kleinerem Geld eine „Münze“ mit 3 verschiedenen Motiven zur Auswahl prägt. Hier kommen wir am Ende natürlich nicht vorbei, ohne ein 10-Cent-Stück mit der Geierlay-Brücke mit nach Hause zu nehmen.

Ebenso haben kleine Cafés und ein Foodtruck mit Waffel und kühlen Getränken geöffnet. Auch ein Getränkeautomat versorgt den Wanderer mit kühlen Getränken. Wir sind zunächst gut ausgestattet und verschieben den Genuß vom Foodtruck auf den Rückweg. Man braucht ja Ziele, auf die man sich freut….

 

Der Rundweg
 

Wir wählen den Rundweg, wie er von dem Cacheowner wohl vorgesehen ist – entlang der Nummerierung der Caches aufsteigend. Eine gute Entscheidung, finde ich auch im Nachhinein. Man hat die Brückenüberquerung nur 1 x und man hat sie am Ende – die Wahl die Schleife zurück zu laufen oder doch die Brücke zu betreten wird einem damit erleichtert. Immerhin haben wir im Internet die Zahl von 20% der Besucher gefunden, die die Brücke lediglich anschauen, aber nicht betreten. Ich selbst hatte den Eindruck, dass alle Besucher (natürlich außer uns) über die Brücke von Mörsdorf kommen und im nächsten Schwung dorthin zurück kehren. Ganz ehrlich: langweilig! Viel schöner, die Schleife zu laufen, immer mit dem Blick auf die Brücke und zum krönenden Abschluss diese zu überqueren. Einmal Brückenüberquerung reicht auch – aber das sagte ich, glaube ich, schon…..

 

Die Brücke

Die Brücke wurde im Jahr 2015 nach nepalesischem Vorbild gebaut und an den höchsten Stellen befindet man sich ca. 100 m über dem Tal. Die Brücke hat einen trapezförmigen Zuschnitt, die Lauffläche ist gut 80 cm breit, die Armbreite an den oberen Stahlseilen beträgt 1,44 m. Und glaubt nicht, dass ich die Zeit und Gelassenheit gehabt hätte, dies auf der Brücke nachzumessen….. Diese Daten findet man im Vorfeld im Internet oder man kann sich bei Wartezeiten auch an den Tafeln gut informieren.

Der Weg über die Brücke sieht von Sosberg aus steil aus. Der Brückenkopf Mörsdorf liegt auch höher als der in Sosberg. Aber mal auf der Brücke fällt dieser Anstieg gar nicht auf. Und für alle Zweifler: ja, es schwankt!!!! Muss sie ja auch. Weiß ich. Dennoch…. In der Mitte schwankte es mal ganz schön. Und wir hatten einen windstillen Tag. Gut, wenn man sich mal mindestens mit einer Hand am Stahlseil festhalten kann. Bedenken, dass man fallen könnte, braucht man aber nicht. Die Seitenteile der Brücke sind gut abgesichert. Und wie gesagt: man weiß ja, dass das Schwanken richtig und gut ist. Musste ich mir nur manchmal sagen… Insgesamt empfand ich die Brückenüberquerung aber als weniger spannend und auch weniger beängstigend, als ich im Vorfeld dachte.

                                                                           

Fazit

Machen! Zum einen ein Bauwerk, das man mal gesehen haben sollte. Ein bißchen Nervenkitzel auch. Und eine schöne Cacherunde, die wirklich Spaß macht.


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