LP Altes Polizeipräsidium Frankfurt/M.
Im April hatte ich die Gelegenheit, einen Lostplace mit Führung noch kurz vor dessen Abriss zu sehen.
In Frankfurt kann man das alte Polizeipräsidium noch bis zu sienem Abriss (geplant im Mai 23) besichtigen. Also, legal auf einen Lostplace. Wie man davon erfährt? Natürlich mit Geocaching. Denn Geocaching bildet ja!
Irgendwie tauchte da ein Event in unserer Benachrichtigung auf mit dem Titel "LP Altes Polizeipräsidium". Das machte neugierig. Eigentlich drücke ich Events mit 60 km Entfernung direkt weg. Zu teuer die Spritpreise und noch kein Deutschlandticket in der Hand.... Aber hier machte mich der Titel neugierig. Ich bin sehr dankbar für dieses Event!
Wie Seegurke88 in ihrem Eventlisting verriet, sollte es für sie im Anschluss an das Event mit Freunden zur Führung im LP gehen.
Gar nicht lange nachgedacht und auch mal 2 Tickets bei den Frankfurter Stadtevents gebucht. Obwohl es für mich dann letztlich doch alleine nach Frankfurt ging, konte ich meine zweite Karte noch in gute Cacher-Hände abgeben. Die Führung war letztlich auch ausgebucht. Kein Wunder, denn die Zahl der kommenden Führungen ist endlich! Der Gebäudekomplex soll Ende Mai 2023 abgerissen und umgestaltet werden.
Zunächst wurde schön eventet. Direkt vor den verschlossenen Türen des alten Polizeipräsidiums. Ehrlich gesagt hatte ich wenig Informationen so als Nicht-Frankfurter über das Gebäude. Aber mit Taschenlampe hatte ich mich immerhin gut bewaffnet. Gegen Ende des Events kamen immer mehr Menschen zu und - wir waren also nicht die einzigen, die an dieser Führung teilnehmen wollten. Kurze Kontrolle der Tickets und schon ging es mit einer sehr charismatischen und authentischen Guide los in den Hof des Gebäudes.
Natürlich ist eine Führung über einen Lostplace in großer Gruppe etwas ganz anderes als das Spielen einen Geocaches in kleiner Gruppe, wie wir es sonst gewohnt sind. Dennoch gab es die Gelegenheit für viele Fotos, wobei auch dies in großer Gruppe natürlich schwieriger ist. Aber nach einiger Zeit hatten sich alle eingespielt und mit viel Rücksicht aufeinander bewegte man sich hinter der Guide. Es gab sogar Helme! Ja, wenn man das öffentlich anbietet, hat man eine ganz andere Verantwortung, als wenn man privat unterwegs ist.
Im Gegenzug dafür gab es viele Informationen zur künftigen Nutzung des Gebäudes, was besonders die Frankfurter Teilnehmer sehr interessierte. Gut vorbereitet kamen wir also über den Innenhof an der Tankstelle vorbei bis zum Eingang auf der Rückseite. Im Gebäude hatten wir die Gelegenheit - immer mit der Gruppe - die Büros zu erkunden, doch einige Bilder vom Verfall zu schießen, die Ausnüchterungszellen zu erleben und den riesigen Sitzungssaal zu erleben. Immer alles gespickt mit vielen Informationen zu der Nutzung der Räume und zu einigen Kriminalfällen, die hier aufgeklärt - oder auch nicht - wurden.
Dazwischen war ausreichend Zeit für Fotos und so kann ich nur sagen, dass ich diesen Besuch als sehr gelungen empfand. Wer also noch bis Ende Mai nach Frankfurt/Main kommt, kann diese Besichtigung mit für sein Programm überlegen. Überlegen muss man auch, ob man die Gebäude bei Tag sehen möchte, oder bei einem Abendbesuch. Während meine Begleitung eine der Tagestouren empfehlen würde, alleine wegen der Lichtverhältnisse für Fotografien, bin ich ein Freund der Abendtour. Das langsam weniger werdende Licht hat einen besonderen Charme auf einem Lostplace. Man hat die Wahl!
Auf jeden Fall hatten wir hier eine sehr interessante Führung, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.
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