Schatzsuche in Südindien: Bengaluru

Indien ist nach wie vor ein Land, das die Fantasie vieler Menschen anregt. Jenseits klischeehafter Pfade lassen sich in der südindischen Millionenstadt Bengaluru - auch bekannt als das Silicon Valley des Subkontinents - ein paar Geocaches ausfindig machen. Wir stellen dir hier ein paar dieser Schätze vor.

Bengaluru: eine Metropole der Extreme

Bengaluru liegt knapp 1000 Meter über dem Meeresspiegel und kann daher mit einem relativ milden Klima aufwarten. Die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka ist nicht nur aus diesem Grund ein beliebtes Reiseziel von Tourist:innen, die sich nicht extremen Hitzetemperaturen aussetzen möchten. Nichtsdestotrotz kann es hier in den Sommermonaten auch mal richtig heiß werden.

Wenn du in Bengaluru geocachen möchtest, dann ist vor allem eines wichtig für deine Schatzsuche: Achte auf den immer stärker werdenden Straßenverkehr! In Indien wird auf der Straße links gefahren. Diese Tatsache beruht auf der britischen Kolonialgeschichte Indiens. Extrem ist jedoch die Anzahl der Fahrzeuge, die sich ihren Weg durch Bengalurus Straßen suchen. Es wird sehr viel gehupt, um in diesem Verkehrschaos auf die eigene Position aufmerksam zu machen. Sei auf jeden Fall allzeit aufmerksam, wenn du dich auf deine Schatzsuche begibst!

Bengaluru ist aber nicht nur für den unfassbar starken Straßenverkehr bekannt. Hier befinden sich inmitten der 10 Millionen Menschen fassenden Metropole auch grüne Parks. An diesen Orten lässt sich zumindest ein wenig frische Luft und Ruhe tanken. Der wohl bekannteste Park ist der Botanische Garten, auch Lal Bagh genannt. Der Eintritt ist von 6 bis 9 Uhr und von 18 bis 19 Uhr frei. Zu den anderen Zeiten ist ein geringes Eintrittsgeld fällig. Der Lal Bagh beheimatet eine der umfangreichsten Baumsammlungen der Welt. Und nicht nur das: Viele wissen nicht, dass Indien einst vulkanisch sehr aktiv war. Im Lal Bagh befindet sich eine der ältesten Gesteinsformationen, die sich auf der Erde noch bewundern lassen. Kein Wunder, dass es hier auch einen EarthCache zu entdecken gibt. Gleich mehr dazu.

Geocaches auf der Landkarte von Bengaluru

Ein Blick auf die Geocaching-Landkarte von bengaluru verrät es sofort: Die GPS-Schatzsuche steckt in dieser Stadt noch mächtig in den Kinderschuhen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Wenigsten sind die Anfänge schon an einigen spannenden Stellen gemacht. Vom EarthCache “Peninsular Gneiss” (GC2NMCZ) haben wir dir gerade eben bereits ansatzweise berichtet. Dieser Geocache ist in der Nähe des Lal Bagh lösbar, nämlich am sogenannten Bugle Rock. Das Faszinierende an diesem eher unscheinbaren Gestein ist sein Alter: Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass diese Formation vor 2,5 bis zu 3,4 Milliarden (!!!) Jahren entstanden ist.

Der Lal Bagh ist nicht nur ein beliebtes touristisches Ausflugsziel, sondern auch die Gegend, in der sich der Multi-Geocache “Garden City Parks Cache #1 - Red Garden (Lalbagh)” (GCTZY4) versteckt. Dieser Multi eignet sich gut, um die prominentesten Orte innerhalb des Botanischen Gartens von Bengaluru kennenzulernen. Insgesamt musst du drei Locations ansteuern, um die finalen Koordinaten zusammenbasteln zu können. 

In Bengaluru gibt es derzeit - wie bereits erwähnt - noch keine große Auswahl an auffindbaren Geocaches. Es lohnt sich außerdem, einen Blick in die jeweiligen Logbücher zu werfen, um die teils aufwendige Anreise (starker Verkehr!) nicht umsonst zu machen. Die beiden etwas außerhalb des Stadtkerns gelegenen Traditional Caches “Iblur Skywalk” (GC8GH8V) und “Bellandur's Red Skywalk” (GC8GH45) scheinen nämlich gelegentlich gemuggelt zu werden. Wir empfehlen dir, im Vorfeld eine kurze Nachricht an den Owner zu schicken und nachzufragen, ob die Geocaches zum Zeitpunkt deines Aufenthalts auch wirklich vorort sind. Falls ja, dann kannst du quasi beide Geocaches in einem Rutsch auf der Outer Ring Road heben. Ihr Abstand voneinander beträgt circa einen Kilometer.

Geocaching in anderen indischen Großstädten

Auf geocaching.com hast du die Möglichkeit, Geocaches auf der ganzen Erde abzubilden. Auf dem indischen Subkontinent sind im Verhältnis zur Größe des Landes relativ wenige Geocaches zu finden. Die Großstädte Neu-Delhi und Mumbai bieten dir als Geocacher:in immerhin ein paar spannende Schatzsuchen. Bei der bereits oben beschriebenen Verkehrsdichte ist es kein Wunder, dass sich viele Geocaches in Parks verstecken, wie zum Beispiel auch in Neu-Delhi die Tradis “Parks of Delhi - BRICS Rose Garden” (GC76R6P) und “Nehru Park - Lenin in Delhi” (GC6Y6XT).

Es versteht sich fast von selbst, dass sich Geocaching-Abenteuer eher in der Nähe von bekannten Sehenswürdigkeiten befinden. Aber mache dir keine Sorgen, in Indien in Sachen Geocaching zu kurz zu kommen. Schließlich heißt es nicht umsonst: Der Weg ist das Ziel! Und so kommt es für dich in  Indien vor allem darauf an, dich gut auf deine Schatzsuche vorzubereiten. Wenn du nicht gerade in einem Deluxe-5-Sterne-Hotel wohnst und kaum einen Fuß vor das eigene Hotelzimmer wagst, dann plane deine Ausflüge gut. Ob du nun in Südindien oder aber in anderen Teilen des Subkontinents unterwegs bist: Erkundige dich, über die lokalen Besonderheiten und worauf du als Tourist:in achten solltest.

In dein Reisegepäck gehören auf jeden Fall Mittel zur Moskitoabwehr. Die kleinen Brummer:innen nerven nicht nur im Sommer bei uns hier in Deutschland. Die vor allem nachtaktiven Tiere schlagen eiskalt zu, wenn sie auf nicht geschützte Haut treffen. Ein ausreichender Impfschutz ist ebenso zu empfehlen. Frage zum Thema “Impfen” einfach deine Hausärztin, um gut beraten zu werden. Eine kleine Hausapotheke kann auch hilfreich sein, um den ungewohnten Klimaverhältnissen und Essgewohnheiten nicht schutzlos ausgeliefert zu sein.

Falls du zu den hartgesottenen Outdoor- und Wanderfans gehören solltest, erkundige dich vorab, ob du auf dem Landweg nach Indien einreisen darfst. Derzeit ist dies unseres Wissens nach nicht möglich. Bezüglich der Visa-Bedingungen und weiterer Reisebestimmungen empfehlen wir dir den Besuch der Website des Auswärtigen Amtes:  www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/indien-node/indiensicherheit/205998

In diesem Sinn: Bis bald in Indien!

Text, Foto: Kathrin Rosi Würtz