Welterbestätten – interessante Hinweise auch für Geocacher

Welterbestätte – auch für Geocacher ein lohnendes Ziel, nicht nur in Deutschland. Vor wenigen Tagen entschied die Unesco erneut, wer künftig den begehrten Titel Weltkulturerbe tragen darf. Die Bilder versprechen viel…..

 

Die Unesco verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. (Wikipedia)

Der Titel beruht auf der mit Stand 2016 von 193 Staaten und Gebieten ratifizierten bzw. angenommenen Welterbekonvention von 1972. Im Jahr 1978 wurde die Welterbeliste mit den ersten zwölf Welterbestätten gestartet. In Deutschland  gehört alleine der Kaiserdom zu Aachen zu den ersten 12 Kulturerbe-Stätten.

In der Bundesrepublik können die deutschen Bundesländer eigenständig den Antrag auf Nominierung einer Stätte  zum Unesco-Welterbe stellen.

In diesem Beitrag wollen wir Euch nur ein paar Welterbe-Stätten zeigen, die für Geocacher interessant sein können. Manch eine deutsche Challenge zielt auf den Besuch einer gewissen Anzahl von Welterbestätten ab. Manche Welterbe-Stätten weltweit haben wir mit Cacher-Reisen schon besucht. Gerade aktuell waren wir in der Altstadt von Dubrvonik. Diese Altstadt gehört bereits seit 1979 zu den Kulturerbe Stätten Europas. Auf der gleichen Reise besuchten wir Mostar, das mit seiner Stari Most und seiner Altstadt gleich zwei Weltkulturerbestätten aufweist. Auch bei unserer nächsten großen Reise liegen mindestens zwei Kulturerbe auf unserer Route: die Altstadt von Riga und die Altstadt von St. Petersburg gehören ebenfalls zu den Welterbestätten. Wohingegen es etwas verwundert, dass unsere nächste Kurzreise keine Welterbestätte beinhaltet, obwohl Georgien, Azerbaijan und Armenien sicher auch einige Naturdenkmäler und Kulturlandschaften zu bieten haben. Das David Gareja Kloster in Georgien auf der Grenze zu Aserbaijan verdient sicher auch die Aufnahme als Welterbe transnational als Kulturerbe…

Welterbestätte

Die UNESCO führt eine Liste des Welterbes, auf der alle Welterbestätten verzeichnet sind.

Welterbestätten Cyprus

Im Jahr 2017 umfasst die Liste 1073 Stätten in insgesamt 167 Ländern. Davon gehören 832 Stätten zu den Weltkulturerbestätten, und 206 werden als Weltnaturerbe gelistet. Dazu gibt es weitere 35 Stätten, die als gemischte Kultur- und Naturerbestätten gelistet sind. Davon sind 37 Stätten grenzüberschreitend bzw. transnational, d.h. sie sind zwei oder mehreren Staaten zugeordnet. Im Internet findet man dazu viele Bilder, die Lust auf Urlaub machen.

Denkmäler werden nur in die Welterbe-Liste aufgenommen, wenn sie die in der Konvention festgelegten Kriterien der “Einzigartigkeit” und der “Authentizität” (Kulturlandschaft) bzw. der “Integrität” (Natur Welterbe) erfüllen und wenn ein stabiler Erhaltungsplan vorgelegt wird.

Die Idee ist, dass Teile oder das Ganze des Kultur- oder Naturerbes von außergewöhnlicher Bedeutung ist und wert ist, für die nachfolgenden Generationen erhalten zu bleiben.

Alleine in Deutschland gehören 37 Denkmäler der Kulturlandschaft dem Welterbe an. In Berlin/Brandenburg gehört die deutsche Museumsinsel mit ihren Bauten dazu, sechs Wohnsiedlungen der Moderne und der große Denkmalbereich Berlin rund um das deutsche Schloss Sanssouci. Auch das Kloster Lorsch und Kloster Maulbronn gehören zu den Kulturerbe-Stätten.  Alle Welterbe-Stätten in Deutschland findet man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Welterbe_in_Deutschland

Es finden sich hier bei Wiki auch zahlreiche Bilder, die die Schönheit der Orte zeigen.

Einen bekannten Beitrag Weltnaturerbe transnational – d.h. zu zwei Staaten gehörend – liefern die Victoriafalls zwischen Simbawe und Sambia. Hier plant Cacher-Reisen in den nächsten Jahren übrigens eine Reise hin!

Die Kehrseite der Medaille

Während der Titel Weltkultur- oder Weltnaturerbestätte zu sein sicher viele Touristen anlockt, so sind damit auch gewissen Aufgaben für den jeweiligen Staat verbunden. Mit der touristischen Aufmerksamkeit sind natürlich auch Einnahmen verbunden. Die strengen Vorgaben der Kommission sind jedoch auch nicht für jedes Land einfach umsetzbar und die Aufmerksamkeit der Touristenbranche führt nicht ausschließlich zu positiven Effekten. Wir sehen es durchaus an uns Cachern, z.B. auch auf Cacher-Reisen, dass gerade die Welterbestätten einen gewissen Reiz ausüben und unseren Bus durchaus in die entsprechende Richtung lenken. Nicht jeder hinterlassene Fußstapfen ist positiv für die entsprechende Region. Um so wichtiger, dass man genau hinschaut, welche Vorgaben und welche Auflagen gemacht werden.

Rote Liste

Die UNESCO fügt akut gefährdete Welterbestätten ihrer Liste der gefährdeten Welterbe zu. Dabei ist es nachrangig, ob mit der Aufnahme den Verantwortlichen ein Signal gegeben werden soll, sich mehr um die Erhaltung der Güter zu bemühen, oder ob ein Staat um internationale Unterstützung bittet, weil er selbst mit den Schutzmaßnahmen überfordert ist. Ziel der Aufnahme in die Rote Liste ist die Aufstellung von konkreten Maßnahmekatalogen zur Wiederherstellung desjenigen Wertes, der ursprünglich zur Aufnahme in die Welterbeliste geführt hat. Das betrifft auch Kriterien wie das Verhindern von Plünderungen, Kunstraub und konfliktbedingten Zerstörungen (Bombardierungen, Sprengungen, Graffiti etc.) und die Erstellung von aktuellen Inventarlisten in Museen, Archiven und Kulturstätten.

Welterbestätten – Schildkröte

Mit Stand 2017 stehen 54 Welterbestätten auf der Roten Liste, darunter alle Welterbestätten in Libyen, Syrien und den Palästinensischen Autonomiegebieten. Auf der Liste der deutschen Welterbestätten ist derzeit keine Stätte gefährdet.

 

Das Barriereriff von Belize ist das längste Barriereriff auf der Nordhalbkugel und veranschaulicht mit seinen geschützten Bestandteilen die Evolutionsgeschichte der Riff-Entwicklung. Außerdem ist es ein bedeutender Lebensraum für bedrohte Arten. Um die Unterwasserwelt von Belize war es lange Zeit schlimm bestellt. Ölbohrungen in dem mittelamerikanischen Staat hatten die Korallenriffe gefährdet, Tiere starben ab, Farben verblichen. Die Bilder waren alarmierend. Die Unesco hatte die einzigartige Unterwasserwelt von Belize daher 2009 auf die Liste des gefährdeten Welterbes gestellt.

Aktuell wurde die Welterbestätte Belize wieder von der Rote Liste gestrichen. So wird heute freudig auf verschiedenen Reiseportalen gepostet: Es gibt Hoffnung: Das zweitgrößte Korallenriff der Welt ist nicht mehr gefährdet. Daher wird der Eintrag auf der “Gefährdeten”-Liste nach neun Jahren wieder entfernt, teilte die Unesco mit.

Hierzu haben verschiedene Maßnahmen geführt, die ergriffen wurden:  Belize hat zur Erlangung der geforderten Kriterien:

  1. Einen Stopp von Ölbohrungen vor seiner Küste verhängt.
  2. Strenge Regeln für Bauprojekte in Küstennähe erlassen.
  3. Das Abholzen der Mangroven-Wälder neu geregelt

Wegen des Verbots der Öl-Förderung verlor Belize zwar eine wichtige Einnahmequelle, doch die Regierung hat den Tourismus höher gewichtet. Das Riff von Belize ist nach dem Great Barrier Reef vor Australien das zweitgrößte Riff der Welt. Es ist außerdem Heimat seltener Arten wie des amerikanischen Meeres-Krokodils, mehrerer gefährdete Hai-Arten, Schildkröten und seltener Seekühen.

Gut, dass sich hier nun etwas getan hat. Dies ist nicht zuletzt Verdienst der Unesco.

Die härteste Strafe: Die Verbannung von der Liste

Die letzte Eskalationsstufe beim Unesco Welterbe tritt dann ein, wenn – in seltensten Fällen, bisher nämlich erst zwei Mal überhaupt – Orte gar komplett ihren Status aberkannt bekommen.

Gerade Deutschland ist das zweite und bislang letzte Land, in dem einer Stätte der Welterbetitel aberkannt wurd.e Das Dresdner Elbtal war von 2006 – 2009 Welterbestätte und wurde dann von der deutschen Liste gestrichen. Als Trost kann uns dienen, dass nur in drei anderen Staaten mehr Stätten in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden sind.

Aktuell hat ein Aberkennungsverfahren der usbekischen Welterbe-Stätte „Historisches Zentrum von Shahrisabz“ gedroht, das an der historischen Seidenstraße liegt. Baumaßnahmen haben dazu geführt, dass der außergewöhnliche Wert als verloren gegangen betrachtet wurde. Diese Woche gab es jedoch einen Kompromiss, da viele Länder gemeinsam eine Chance für Usbekistan gefordert hatten. Bis kommenden Februar muss nun ein neuer Bericht vorgelegt werden. Bleibt zu hoffen, dass es Usbekistan schafft, die Schönheit und Einzigartigkeit des Welterbes zu erhalten – Cacher-Reisen plant auch eine Reise entlang der Seidenstraße! Wer hier keine Info verpassen möchte, der registriere sich schnell unter https://www.cacher-reisen.com/de/Newsletter:_:14.html

Welterbetag

Der Unesco-Welterbetag wurde in Deutschland 2005 ins Leben gerufen. Er findet jährlich am ersten Sonntag im Juni mit Veranstaltungen an allen Welterbestätten statt. Im Jahr 2018 war der Aachener Dom das Zentrum des Welterbetages in Deutschland. Interessante Bilder dazu findet man auch im Internet. Am 2. Juni 2019 findet der nächste Welterbetag statt.


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