Länderpunkt Nigeria

 

Wir sehen in umserem Hotel in Cotonou das Publish eines neuen Caches in ca. 30 km Entfernung. Gelistet in Nigeria. Wo? Wie? Ein Mysterie, wir müssen nur noch herausfinden, wo er wirklich liegt.

Es gilt ein Puzzlke zu lösen und vor Ort eine Tafel abzulesen. Mehr darf ich dazu natürlich hier nicht sagen.

Wir nutzen die Gelegenehit und sehen uns zumindest die Grenze zwischen Benin und Nigeria mal an.

Dazu buchen wir ein Taxi - nicht über das Hotel, hier werden einfach viel zu hohe Preise aufgerufen, man kennt die Taxifahrer und der Bruder des Onkels der Nichte muss ja etwas mehr verdienen.... Wir haben aber vom gestrigen Tag noch die Whatsapp-Nummer unseres Fahrers und versuchen bei ihm unser Glück. Er hatte uns angeboten, uns gerne nochmals zu fahren.

Wir sind 6 Geocacher, die am Nachmittag die Strecke zurück legen wollen. Ein Großraumtaxi gibt es leider auf die Schnelle hier in Benin nicht, aber es geht natürlich auch gut mit zwei PKW. Auch hier: unser "Bekannter" von gestern hat gar keine Schwierigkeiten einen Kumpel mit Fahrzeug mitzubringen. Aber auch hier gilt: Verhandlung dringend notwendig! Der erste Preis von 100 USD pro Fahrzeug landete am Ende bei 70 USD. Geteilt durch 3 Personen - da hatten wir schon deutlich teurere Länderpunkte.... Ich persönlich hätte bei den Verhandlungen schon viel früher zugesagt, unsere Teilnehmer blieben jedoch hartnäckig, hatten Vergleichspreise und natürlich auch etwas Spaß am Verhandeln.

Und keine Sorge, mit den 70 USD für die Gesamtdauer von 3 Stunden macht der Fahrer hier vor Ort ein gutes Geschäft.

Es dauerte eine Stunde, bis nach dem Kontakt und den Zusagen, die Taxen bei uns vor der Hoteltür standen. Afrikanische Gelassenheit ist notwendig! Die berechneten 60 Minuten Fahrtzeit für eine Strecke mit 30 km sind sehr zutreffend. Es geht von Cotonou aus immer in Richtung Osten - auf der einzigen Straße, die hier vorhanden ist. Für uns im Taxi war es eine angenehme Fahrt, wir konnten viel vom Leben und Treiben auf den Straßen mitbekommen. Mit unserem Fahrer konnten wir uns ganz gut verständigen, so dass wir auch erfragen konnten, ob die beiden Länder Benin und Nigeria Freunde sind. Dem ganzen Grenzaufbau und Verhalten der Einheimischen an der Grenze war zu entnehmen, dass dies nicht der Fall sein kann. Wir erfahren, dass Mäner aus Benin in der Nacht nach Nigeria kommen um Sprit zu stehlen. Die Frauen verkaufen dann das gestohlene Benzin am nächsten Tag entlang der Straße in Benin. Dass das Nigeria nicht gefällt, ist ja nachzuvollziehen. Wir sehen viele, viele dieser "Tankstellen" entlang der Straße, aber wir können natürlich nicht beurteilen, woher der Sprit kommt.

Als es immer "wuseliger" wird, immer mehr Menschen mit Waren auf dem Kopf entlang der Straße laufen, sind wir sehr nah an die Grenze gekommen und wir sehen viele Fahrbahnsperrungen mit Hütchen, Kartons u.ä. Direkt vor der Grenze biegen wir rechts ins Wohngebiet ab. Viele kleine Häuschen reihen sich aneinander, der Weg ist nun keine Straße mehr, führt direkt auf das Meer zu.

 

An einer Art kleinem Platz halten unsere Taxen und wir machen uns auf den Fußweg zur Mauer, die die beiden Länder trennt. Dabei müssen wir durch den kleinen Ort laufen, eigentlich durch die Wohnzimmer der Bewohner. Wir werden überall freundlich gegrüßt, mit Interessen begutachtet, aber uns erscheint es in der Gruppe keinesfalls gefährlich. Einige Jugendliche begleiten uns, möchten Geld für ein Bier.... Und dann sind wir da - also fast.

 

 

 

 

Wir sehen die Mauer horizontal vor uns verlaufen, sie führt von der Hauptstraße links nach rechts ans Meer. Aber wir sind eben nur fast da. Meterhohe Müllberge verdecken die Sicht auf den unteren Teil der Mauer. Wir kämpfen uns durch, ein kleiner Trampelpfad macht dies möglich.

 

 

 

Es wäre uns auch möglich gewesen, hier nach Nigeria rüber zu gehen. Es sitzen zwar zwei bewaffnete Grenzbeamte - allerdings in größerer Entfernung und sie interessieren sich gar nicht für uns. Keine Ahnung, ob das anders geworden wäre, wenn wir wirklich nach Nigeria gegangen wären, wir haben es gar nicht erst ausprobiert. Auf der Seite von Benin wird hier nichts bewacht, bis auf einige Kinder am Strand ist hier niemand zu sehen.

Wir nutzen die Gelegenheit und machen einige Bildchen, die unsere Erleichterung widerspiegeln (z.B. alle Füße rund um einen Grenzstein). Dann geht es am Meer entlang zurück zu unseren Taxen, die brav gewartet haben. Nach knapp 3 h sind wir wieder wohlbehalten und strahlend im Hotel angekommen - aber auch mit hochrotem Kopf, denn die Hitze ist hier nicht zu unterschätzen.


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