Lost Places

Lost Places sind nicht nur bei Architekturfans beliebte Ausflugsziele: Auch Geocacher:innen werden magisch von den verlassenen Gebäuden und Gebieten angezogen. Wo befinden sich Lost Places, die auch Geocaches verstecken?

Was ist ein Lost Place?

Geocache-Guru und Comedian Bernhard Hoecker definiert einen Lost Place kurz und knackig wie folgt: “Lost Place (LP oder LPC) - Geocache auf bzw. in der Nähe eines verlassenen Geländes oder Gebäudes” (Quelle: “Der offizielle Geocaching-Guide”, 2016). Und wo sich niemand mehr so wirklich kümmert, verfällt die Substanz im Lauf der Zeit. Nicht selten nimmt die Natur die Oberhand und erobert sich den Ort zurück.

In Deutschland existieren Lost Places in allen Himmelsrichtungen. Ob im Norden, Süden, Osten oder Westen: Überall stehen leere Gebäude, die einst den unterschiedlichsten Zwecken dienten und aufgegeben wurden. Sowohl alte Werkshallen und Gewerbegebiete, als auch verwilderte Schlösser, Krankenhäuser und verlassene Schulgebäude stehen auf der Lost-Place-Liste. Allen gemeinsam ist diese ganz eigene Gruseligkeit, die diese Orte umgibt und den besonderen Reiz ausmacht.

ins Deutsche übersetzt bedeutet Lost Place so viel wie “vergessener Ort”. Doch diese Orte sind oft ganz und gar nicht vergessen und besonders für Abenteuer:innen von höchstem Interesse. Auch Fotograf:innen nutzen das besondere Ambiente und Licht von nicht bewohnten Gebäuden, um einen geheimnisvollen, verfallenen Look zu erzeugen.

Meist fehlt eine touristische Erschließung und so ist es kein Wunder, dass so manch ein Lost Place tatsächlich ein Geheimtipp ist. 

Wer darf Lost Places betreten?

Aufgepasst: Wenn ein Lost Place umzäunt ist oder anderweitige Warnschilder mit “Betreten verboten”  aufgestellt sein sollten, solltest du diese Hinweise ernst nehmen. Ein Zuwiderhandeln ist Hausfriedensbruch und kann dich teuer zu stehen kommen. Aus diesem Grund ist die Recherche im Vorfeld deiner Lost-Place-Expedition von enormer Bedeutung.  Gucke dich im Internet um und suche in der Caching Community nach wertvollen Tipps. In unserem Blogbeitrag “Geocaching Online Communities und Social Media” (geheimpunkt.de) erfährst du, wie und wo im Netz du die Caching Community erreichst.

Sollten keine Verbote bestehen, sei trotzdem achtsam und vorsichtig: Verfallene Orte heißen nicht umsonst so. Herabstürzende Teile in alten Gebäuden können dich schwer verletzen und das will schließlich keiner. Genauso kann auch der Weg zum Lost Place nicht sehr einladend und sicher sein. Gebe auch hier gut auf dich und deine Begleitung auf, damit der Lost Place nicht zum Last Place für dich und dein Geocaching-Abenteuer wird.

Gibt es ein eigenes Geocaching Icon für Lost Places?

Die Antwort auf diese Frage ist kurz: Nein! Ein Lost Place kann sich quasi hinter fast jeder Cacheart verstecken. Markiert werden sie oft mit LP oder LPC (siehe Definition von Bernhard Hoecker am Anfang des Blogbeitrags). Oder es gibt Hinweise im Listing. Wenn du dich mit den einzelnen Cachearten noch nicht so auskennen solltet, dann kannst du dich gerne mit unserem Blogbeitrag “Legende der Geocache Typen” Grundlagenwissen zu den einzelnen Cachearten anlesen. Tipp: Unter der Filterfunktion der Attribute gibt es die Möglichkeit, nach "Verlassenen Gebäuden in der Nähe" zu sortieren. Bei der Suche nach Lost Places leistet diese Sortierung gute Dienste.

Ein paar Beispiele zeigen dir, wie unterschiedlich Lost Place Caches gestaltet sein können: Angelina Jolie und ihre Rolle als Lara Croft in den Tomb-Raider-Filmen werden wohl ewig in der Filmgeschichte verankert bleiben. Toll, dass die Drehorte zu den berühmtesten Lost Places gehören und von Geocacher:innen besucht werden können. Der Traditional Geocache "Tomb Raider: the Sequel“ (CG3Q9VP) gehört unbedingt auf deine Ausflugsliste, falls du mal eine Reise nach Kambodscha unternehmen möchtest. Selbstverständlich haben wir uns dort bereits umgesehen und unseren Reisebericht über “Geocaching in Kambodscha" erzählt dir mehr von dieser aufregenden Cacher-Reise.

Zurück ins unterirdische Deutschland: Der Multi-Cache “Underground Embassy” (GC1AB2F) führt dich über mehrere Stationen zum Finale und zwar im “Untergrund” der ehemaligen irakischen Botschaft in Bonn. Klingt spooky? Ist es auch! Dieser eher kurze Multi erfüllt jedoch alle Schaurigkeiten eines Lost Places, die du dir bereits vor deiner Anreise in den Fotos auf geocaching.com nach dem Login über deinen kostenlosen Account ansehen kannst.

Der Mystery Cache “Omega Ground Of Radioactive Dreams” (GC3PB75) ist im Gegensatz zum Bonner Lost Place viel aufwendiger und verlangt mehrere Stunden Zeit, um an des Rätsels Lösung zu gelangen und das geheimnisvolle Gelände zu erkunden.

Weltweit findest du Lost Places, die ganz unterschiedlich gestaltet sind. Eine Auflistung von Lost Place Caches in Deutschland findest du beispielsweise auf cachewiki.de: Auf dieser Website findest du eine Aufzählung sortiert nach den 16 Bundesländern. Unser Team von CacherReisen veranstaltet Abenteuerreisen rund um den Globus und selbstverständlich bekommst du auch bei uns Lost Places “serviert”. Zum Abschluss möchten wir dir ein paar Reiseberichte für deine Leseliste empfehlen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir dich damit inspirieren können. Bis bald auf CacherReisen!

CacherReisen-Berichte über Lost Places

Text: Kathrin Rosi Würtz, Bonn

Foto: Bild von Peter H auf Pixabay


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